Letter #4882
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-Ansbachs.l., [1539, shortly before November 30]
received Königsberg (Królewiec), 1539-11-30 Manuscript sources:
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Dem durchlauchten, hochgebornen furstennn unnd hern, hernn Albrechten, von Gottes gnadenn marggraff czu Brandenburg, in Preussen, czu Stettin, Pomernn, der Cassuben unnd Wenden hertzog, burggraff czu Nurmberg unnd furst czu Rugenn, unnserm hochgunstigen, lyben hernn unnd freundt
Durchlauchter, hochgeborner furst, / hochgunstiger, lieber herr / unnd freundt. / Unnser freuntliche, willige dienst zuvorann. /
Heinrich Rickgarbe, unnser stat Heilsberg mitburger, / hatt uns vorbracht, / wie das Theophilus czu Bartenstein / Catarinen, seine schwester, / czur ehe gehabt, / in der ßye viel czeit freuntlich, / friedlich, / treulich, / wie sichs dem selbenn standt eignet / und geburt, / gelebt hettenn. / Nach dem aber der almechtige Theophilum mitler czeit / mit langwiriger kranckheit heymgesucht / unnd dem sichbette byß ins sterbennn angehafft, / in dem hat Catharina / ir weypliche unnd eheliche trew / am wenigsth nit vorgessenn, / sonder mit vieler geburlicher diensten geleystung, / vielen wartenn unnd teglicher sorge ires kranckenn mannes, ( den sye gernn behaltenn ) gepfleget unnd ausgewartet. / Nach dem Theophilus an yr ßolche ehliche trew unnd liebe gesehenn unnd befundenn, / hatt er Catarinen, ßeyn ehlich gemahel, / dem er sunst alls gutts schuldig gewest, / mit einem erlichen testament, / ßo als dan ir arm vormugenn sich erstreckt, gedacht czuvorsorgenn, / das ßye etwas mehrs vor andere, die czu guttern gehorig, hette, dieweyl ßye alle hewsliche nahrungsßorge vor ihnnen ßo lang czeyt getragenn. / Derhalb hott obgedachter Theophilus ßeliger ßein testament in der besten form, / wie er kondt, in gegenwertigkeyt des gerichts geschwornenn czu Bartenstein / langst czuvor, ehe dan er dies leben vorließ, / gemacht unnd mit wolbedachtem, geßunden gemutte uffgericht / unnd vorwilligt, / des vom gerichte alßo crefftig unnd wie ein tuchtig testament angenomenn unnd on alle einrede der andernn erbenn vorblieben und mechtig geteylt ist. / Iczt aber nach dem todt des mannes kommen die vormeyneten erben vorsuchen, ob ßie ein ßolch uffrichtige donation / oder loblichs testament czurreyssenn konden. / In dem hatt ßie die beste czuvorsicht czu yrem bruder, / der ßie in yrer anligenden not, / wie ßein schwester / unnd ein arme wittfraw, / aller byllikeyt nach vortretenn ßoll, / hatt er unns in der ßelben sachenn ein vorschriefft an Euer Furstliche Durchlaucht / vor ßeine arme schwester vleyssig unnd demittig gebettenn, / des wyr ym der byllikeyt nach nit haben wissen abczuschlahen. / Ist derhalbenn unnser freuntlich bytt, Euer Furstliche Durchlaucht woldt derselbenn armen witfrawen gedacht testament crefftig unnd mechtig sprechenn, / unnd das bey dem lebenn des testatoris unangesprochen gewest / unnd ßo im gericht angenomen, / auch iczundt im fried bleyben moge, / damit die arme fraw von den hartmanends erbenn unbelestiget / unnd sich furthan under Euer [Furstlichen] Durchlauch vorehlichenn / oder einem gotseligenn witffrawen sto... furen moge. / Vie wol wyrs onnottig achten czu Euer Furstlichen Durchlaucht vor derßelbenn underthan czu schreyben, / haben wyr es nit konden underlassen, / des teyls umb Heinrichs Rickgarbenn instendig bytt, / des teyls umb der armen frawen wyllen, die im elendt leychtlich undertruckt wyrt. / Euer Furstliche Durchlaucht werden es czum besten wenden unnd noch irem hochen verstant der byllickeyt noch erkennenn, welchs wyr umb die ßelbte Euer Furstliche Durchlaucht freuntlich czuvordienen alweg schuldig wollenn ßeyn und bleybenn.
Ioannes, von Gotts gnadennn bisschoff czu Ermelandt