⌊Heinrich Rickgarbe⌋, unnser stat ⌊Heilsberg⌋ mitburger, / hatt uns vorbracht, / wie das ⌊Theophilus czu Bartenstein⌋ / ⌊Catarin(en)⌋, seine schwester, / czur ehe gehabt, / in der ßye viel czeit freuntlich, / friedlich, / treulich, / wie sichs dem selbenn standt eignet / und geburt, / gelebt hettenn. / Nach dem aber der almechtige ⌊Theophilum⌋ mitler czeit / mit langwiriger kranckheit heymgesucht / unnd dem sichbette byß ins sterbenn(n) angehafft, / in dem hat ⌊Catharina⌋ / ir weypliche unnd eheliche trew / am wenigsth nit vorgessenn, / sonder mit vieler geburlicher dienst(en) geleystung, / vielen warten(n) unnd teglicher sorge ires kranckenn man(n)es, ( den sye gernn behaltenn ) gepfleget unnd ausgewartet. / Nach dem ⌊Theophilus⌋ an yr ßolche ehliche trew unnd liebe gesehenn unnd befundenn, / hatt er ⌊Catarinen⌋, ßeyn ehlich gemahel, / dem er sunst alls gutts schuldig gewest, / mit eine(m) erliche(n) testament, / ßo als dan ir arm vormugenn sich erstreckt, gedacht czuvorsorgenn, / das ßye etwas mehrs vor andere, die czu guttern gehorig, hette, dieweyl ßye alle hewsliche nahru(n)gsßorge vor ihnne(n) ßo lang czeyt getragenn. / Derhalb hott obgedachter ⌊Theophilus⌋ ßeliger ßein testament in der besten form, / wie er kondt, in gegenwertigkeyt des gerichts geschwornen(n) czu ⌊Bartenstein⌋ / langst czuvor, ehe dan er dies leben vorließ, / gemacht unnd mit wolbedachte(m), geßunde(n) gemutte uffgericht / unnd vorwilligt, / des vom gerichte alßo crefftig unnd wie ein tuchtig testament angenomen(n) unnd on alle einrede der andern(n) erbenn vorblieben und GStA PK, HBA, C1, No. 612, f. 2unnumbered mechtig geteylt ist. / Iczt aber nach dem todt des ⌊mannes⌋ kom(m)en die vormeynete(n) erben vorsuchen, ob ßie ein ßolch uffrichtige donation / oder loblichs testament czurreyssenn konden. / In dem hatt ⌊ßie⌋ die beste czuvorsicht czu yrem ⌊bruder⌋, / der ßie in yrer anligenden not, / wie ßein schwester / unnd ein arme wittfraw, / aller byllikeyt nach vortreten(n) ßoll, / hatt er unns in der ßelb(e)n sachenn ein vorschriefft an E(uer) F(urstliche) D(urchlauch)t / vor ßeine arme schwester vleyssig unnd demittig gebetten(n), / des wyr ym der byllikeyt nach nit haben wissen abczuschlahen. / Ist derhalbenn unnser freuntlich bytt, E(uer) F(urstliche) D(urchlauch)t woldt derselbenn armen ⌊witfrawen⌋ gedacht testament crefftig unnd mechtig sprechenn, / unnd das bey dem lebenn des ⌊testatoris⌋ unangesprochen gewest / unnd ßo im gericht angenomen, / auch iczundt im fried bleyben moge, / damit die arme fraw von den hartmanends erbenn unbelestiget / unnd sich furthan under E(uer) F(urstlichen) paper damaged⌈[F(urstlichen)]F(urstlichen) paper damaged⌉ D(urchlauch) vorehlichen(n) / oder eine(m) gotseligenn witffrawen sto[...] paper damaged⌈[...][...] paper damaged⌉ furen moge. / Vie wol wyrs onnottig achten czu E(uer) F(urstlichen) D(urchlauch)t vor derßelbenn underthan czu schreyben, / haben wyr es nit konden underlassen, / des teyls umb ⌊Heinrichs Rickgarbenn⌋ instendig bytt, / des teyls umb der armen ⌊frawen⌋ wyllen, die im elendt leychtlich undertruckt wyrt. / E(uer) F(urstliche) D(urchlauch)t werden es czu(m) besten wenden unnd noch irem hochen verstant der byllickeyt noch erkennen(n), welchs wyr umb die ßelbte E(uer) F(urstliche) D(urchlauch)t freuntlich czuvordienen alweg schuldig wollenn ßeyn und bleyben(n).