Letter #1098
Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach to Ioannes DANTISCUSKönigsberg (Królewiec), 1534-01-16
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Hochwirdiger in Got, fiel geliebter, lieber Her freunt.
E(wer) L(ieb) wunsch ich zuvor in gnad Gottes und unssers hern Iesu Cristi mit aller gesuntheit und seligen wolfart sampt meine(m) gantz freuntlichen und wilfertigen dinsten, wes ich auch iederzeit mer liebs und guttes vermag.
Und thw mich gantz freuntlich beda(n)cken Ewer Lieb gehabter muhe und eigner hantschrifft, in welcher sich E(wer) L(ieb) so hoch und freuntlich erpiten und erzeigen, het auch wol leiden kunne(n), so es dy gelegenheit gewesen, das ich von Ewer Lieb des handels etc., weil sy lieber mu(n)tlich den schriftlich mir beraht gethon, erfaren. Weil aber solcher mir kurtz nochmols gen(n)ugsamb verstendigt, erpite ich mich solche und andre erzeigung umb E(wer) L(ieb) gantz freuntlich zuferdine(n) und zubeschulde(n), wer derwegen E(wer) L(ieb) entschuldigung nit von noten gewest und ist mir nichts bekummerlicher, wen das E(wer) L(ieb) der wallach etc. werderwe(n), wo ich auch wuste, E(wer) L(ieb) mit pherde(n) benotigt, wy wol ich nit wallachen habe, wolt ich doch diselb mit eine(m) andern pherde nit verlassen.
Weil den E(wer) L(ieb) thun melden, das darauf sey, das aus der heirat, so durch ro(mischen) ku(niglicher) ma(ieste)t vorgeno(m)en, nichts werden wil, das den meine(n) angefangne(n) handel auch mit der Phaltz werd unschedlich sein, so hore ich erstlichen nit gern, das E(wer) L(ieb) handlung vergewens, wuste auch gewislich, das sy nit unnutz, sunder pederseit dinstlich. Nachde(m) ich aber E(wer) L(ieb) auch in geheimb nit pergen wil, das handlung an mich auch von demselbigen geschlecht gelant, in der ich auch gern vorderung thun wolt, pin ich diser dag in erfarung kume(n), wy hertzog Philips an ro(mischen) ko(niglicher) m(aieste)t in Pehem gereiset sich mit seiner ma(ieste)t zuberatschlagen und mein handlung zufermelden, ich befar mich aber, doch sub sigillo co(n)fessionis vertrewlich geret, es mocht ro(mischen) k(oniglichen) ma(ieste)t unssern g(nedigsten) kunig solchs fileicht nit gunne(n), aber ursach finden hir zu widerrate(n) und phileicht weiter furschleg und in weite land hertzog Philipsen furschlag(en).
Derhalben weil ich weis, wy getrewlich E(wer) L(ieb) ko(niglicher) ma(ieste)t meinem() g(nedigsten)t() h(errn), allezeit gedinet, s(eine) ma(ieste)t auch solche dinst mit gnade(n) zubelonen hidden by binding⌈[lonen]lonen hidden by binding⌉ sich kegen E(wer) L(ieb) gantz gnediglich verhelt und E(wer) L(ieb) wissen, was hoher dinst s(eine) ko(nigliche) ma(ieste)t erweist mocht werde(n), so s(eine) ko(nigliche) ma(iestet) verhelffen, das dy selb s(einer) ma(ieste)t liebste dochter wol anpring(en) mocht, ist mir in eile zugefallen, ab nit gut, das E(wer) L(ieb) an ro(mischen) ku(niglischen) hoff iren vertrauteste(n) freunden als fur sich selbst schreibe(n) und in grosser geheimb vertrawet, wy an E(wer) L(ieb) gelangt, als solt hertzog Philips ein genuge haben zu k(oniglicher) ma(ieste)t eldesten dochter und were muglich, wo bereit s(eine) l(iebe) mit s(einer) ma(ieste)t darine mitgeratschlaget, das doch in kurtz beschehen mocht, derhalb domit k(onigliche) m(aieste)t der Romisch(en) k(oniglichen) ma(ieste)t gewogen gemute kegen ime etc. ergriffe und E(wer) L(ieb) ie und alwegen gern vehelffen wolt, das zwischen ire(n) pede(n) ma(ieste)ten von dag zu dag sich dy freuntschafft merte(n)(?), so poten und reten E(wer) L(ieb), das sy pey ire(n) hern E(wer) L(ieb) bedancken anpring(en) wolten und k(onigliche) ma(ieste)t pitten, das s(eine) m(aiestet) nit allenet hieher raten, sunder auch selbst untterhandeln wolt und in solcher sach E(wer) L(ieb) und mich s(einer) ma(ieste)t hendler sein lassen. Het aber k(onigliche) ma(aieste)t bereit ire(n) rat mitgedheilt und fileicht ander bedencken, des sich doch E(wer) L(ieb) nit versehen, gehabt, so wolt doch s(eine) k(onigliche) ma(ieste)t ire vorige bedencken fallen lassen(n) und nach dem hertzogen rate(n), das alle andre bedencken nyt angesehen, sich hiher zuheirate(n)(?) begewe, ut in meliori forma, doch nach hiemit des verstendyger(n) erpesserung untterwerffen und das solhs ie eher, ie pesser beschehe, den ich weis und befund, das hertzogn Philipsen sein hertz gantz in unsser g(nedigsten) kunig stehet, so wurd auch heraus erlernet, ab ro(mischen) k(oniglicher) ma(ieste)t gemute also zu unsser(n) kunig stunde, wie werden uns zu s(eine) ma(ieste)t verhoffen, intelligenti satis und verdinte(n) E(wer) L(ieb) und ich hie auch pey unsser(m) g(nedigsten) h(errn) weiter(n) danck und gnad.
Das sich aber E(wer) L(ieb) kegen mir BCZ, 1606, p. 169 erpite(n) in undankparheit nit erfunden zu werden und mir mer verphlichtung verheischen, weil ich in peden sache(n) mich so freuntlich, dinstlich und gutwillig erzeiget, wil ich an solchem E(wer) L(ieb) erpete(n) gar nit zweifeln und mich des selben fast getrosten, wil auch mich widerumb als der wilferih freu(n)t erfinden lassen und hab bereit Nipschitzen E(wer) L(ieb) und meine(m) getrewe(n) diner und stalpruder mit eigner hant geschribe(n) und befelen mein hantschrifft k(oniglicher) ma(ieste)t zu lesen s(eine) ma(ieste)t auch von mome(n)t(?) wegen zu pitten in eadem forma, wy E(wer) L(ieb) an mich begert habe(n). Verhoff zu Got, wo der handel verner furgenu(m)en wurt, das der hogste sein gnad kegen E(wer) L(ieb) auch erscheine(n) werde lassen, so wil ich mich als dan mit meine(m) tungliche(n) fleis auch nit spare(n) etc.
Des Kosken sach wil ich also berich<t>en lassen und nit zweifel k(onigliche) ma(ieste)t werde sich in solcher gantz gnediglich halten. Nachdem dan nu(m)mer an E(wer) L(ieb) und andre on zweifel gelangt, was mir durch ein executorial mandat aber citacio(n) furfelt und on zweifel solhs her Czeme E(wer) L(ieb) und ander(n), weil yne(n) dy schriffte nit nohmals bedreffen, zugeschickt, pit ich gantz freuntlich E(wer) L(ieb) getrewe(n) rates auch E(wer) L(ieb) und anderer befelens pey k(oniglicher) ma(ieste)t, wy den solhs dy selbigen briff weiter auch melden thun, pit auch E(wer) L(ieb) wel her(n) Czeme(n) in solcher sach sunderlich schreiben lassen und yme befelen, das er sy pey k(oniglicher) ma(ieste)t trewlich treibe(n) und vorder(n) wolle.
Bodanck mich auch gantz hochlich, das E(wer) L(ieb) mich meins notschreibe(n)s entschuldigt gehab, den wy wol ich ein unlesliche pose schrift <habe>, pit ich doch E(wer) L(ieb) wel den willen fur dy that und mit solher fur gut neme(n), dy selb auch paser verstehen und einneme(n), wen das gedycht selbst vermag. Thu mich derselbige(n) nawe(n) zeitung auch bedancken und pit E(wer) L(ieb) wil mir offt schreiben aber schreiben lassen und zeitung mitteile(n), mich auch ire(n) freunt und wilferige(n) erkennen.
Hie haben wir auch nichts sunders, alleint ist mein hidden by binding⌈[in]in hidden by binding⌉ oberster purggraff diser dag von meine(m) liebe(n) brudern marggraff Iorge(n) heimbkume(n), zeigt an, das sich der punt trenne ab dem junge(n) von Wirte(n)pergk, so aber mein geschickter, den ich auff des lanckgraffen und des junge(n) von Wirte(n)bergke begere(n) s(ein) l(ieb) zum peystand zugeschickt, widerkume(n) wirt, versehe ich mich merer(n) bescheid zuerlange(n), theil ich als dan E(wer) L(ieb) auch mit.
Befels hiemit E(wer) L(ieb) dem gewaltige(n) schutz Cristi und mich newe(n) dem E(wer) L(ieb).
Datis in eile mit eigner hant, Kunigspurgk, den 16 Ianuarii anno 1534.
Albrecht marggraff und hertzog etc.