Letter #5509
Johann Albrecht of Brandenburg-Ansbach to [Ioannes DANTISCUS]Frankfurt an der Oder, 1536-10-22
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Erwyrdiger wesunderer gutter her und freundt.
Woe es Euer Lieb nach allem yrem gefallen gluckseliglich und wol zustundt, / auch frisch und gesundt weren, horet ich von hertzen gern, / und las Euer Lieb wyssen, das ich istz von den gnaden Gottes auch frisch und gesundt pin, Gott hab lobe und gebe lang, / da mit mir enanten mit freuden sehen mugen.
Ich wyl Euer Lieb auch nicht verhalten, das ich nach negst versinener weynachten, / mich mit meynem freuntlichen lieben bruder marggraffen Friderichen dem thumprobst zu Wyrtzburgk erhoben und zw keyserlicher maiestet gezogen, / pey yr maiestet belibenn pis ir mayestet uber das gebirg hadt wellen zyhen, / alda hab ich meinen abschidt von yr maiestet genomen, / und wyderumb in Theutzlandt gefuget, / meinen freuntlichen lieben bruder pey yr maiestet gelassen, / ist mit ubers gebirg zogen zw Nissa an der rure kranck worden. Und uber mere gen Genoua faren mussen, / alda etliche tag kranck gelegen und den 20 Augusti in Gott verschiden. Gott welle der selen gnedig und barmhertig sein, / alsodt mussen wir marggraffen albey einen aus uns verzollen, / Gott wolt das dy uberichen etban genisen mochten.
Dy ursach meins abzyhens kan ich Euer Lieb auch nicht verhalten, darzw ich mich dan alles guttes thue versehen als zw meynem lieben hern und vattern, / neml[ich] hadt es dy gestalt, / doch wollens Euer Lieb alsodt pey sich beleyben lassen. / Nachdem fil episcopata vacireten, / bade ych yr maieste[t], mich gnediglich zubedencken, / sage yr [imm]er were istz in den leufften nicht moglich repetiret, /ich das mir doch yr maiestet ein zusagen than wolt, / woe weyter etbas vaciret, als dan zubedencken. / Sag yr maiestet, / tam poco non se po fare, / p... ich weyter mich meyner schulden zuentri... lassen damit ich dysen krig pey yr maiest[et] aufbarten mocht, dan mir an das nit m[og]lich were zufolgen, / hadt mir auch nicht wellen geben lassen, / alsodt das ich den[ken] must, / man were meyner gern ledig und hab dy schuldt in dy schantz geschlo... dy sich lefft in 5000 ducaten, / und ein abschidt von yr maiestet genommen, / der mir dan gern geben ist worden, / so s... mich das halb iare als ich pey ir maies[tet] gebesen, / gestanden / 7000 cronen. / Mus also Gott lassen pefollen sein, / und dy kurtze zeyt, so ich zuleben hab, / in meynen arm[en] heuslein zu Meintz behelffen, wy ich kann. / Alsodt gehet es zu, / ie lenger einer dinet, y wenger er verdinet. / Ferner hab ich zw Asta mit koniglicher maiest[et] von Polen oratoren geret und auch allerla angeczachent, / wy ich dan offt mit Euer Lieb auch geret, / ab ich einmal von koniglicher maiestet von Polen / gnediglich mocht bedacht werden, /das mich doch yr maiestet irgent mit einer pension versorget. Das schreyb ich elandt darumb, / ab sich begebe, das Euer Lieb zw im keme, / mochten Euer Lieb und er gutte ferderer darzw sein.
So ist her Achacius von Zeme / auch alhy pey mir gebesen, / der mir fil grusses von Euer Lieb angezachent hadt, / des ich mich dan freuntlich thue bedancken, / mit erpitung, wo ich Euer Lieb wuste zudinen. Das mich dy sel alzeyt im alten glauben spuren sel, / wy dan Euer Lieb albeg zu mir und ich zu Euer Lieb getragen haben, / er wurdt zum dritten man auch gut der zu sein, dan ich vernim, er hab gar ein gnedigen konig, / selchs alles wyl ich zw Euer Lieb wolgefallen gestelt haben. /
Und las Euer Lieb auch wyssen, das ich istz alhy zu Franckfordt auff dem tag pin, do ich mich dan mit meynem freuntlichen lieben bruder, dem hertzogen in Preussen freuntlich underrethet hab. / Ist Euer Lieb im pesten auch offt gedacht worden. / Ich wolt gern mit seiner lieb hynein gezogen sein damit ich zw Euer Lieb auch hedt komme mugen. Aber mein gnediger her von Meintz hadt mir nicht erlauben wellen, / dy w... sein gnade noch nicht im stifft Meint[z] ist. / Ich pin aber der hoffnung, sein gn[aden] werdt palt in stiffte Meintz komen, / wyl ich dan muglichen vleys furben... erlaubnus zuerlangen, / und alsdan konigliche maiestet, / Euer Lieb und mein freuntlichen lieben bruder besuchen. Das geb Gott und das paldt geschehe da[r]mit mir ananter mit freudenn sehen mugen. /
Wyl mich darmit Euer Lieb als meinem lieben hern und vattern freuntlich pefollen haben.
Geben zw Franckfordt an der Ader, 22 Octobris 1536.
Johan Albrecht marggraff zw Brandenburgk etc.