» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
Copyright © Laboratory for Source Editing and Digital Humanities AL UW

All Rights Reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopy, recording or any other information storage and retrieval system, without prior permission in writing from the publisher.

Letter #4323

Ioannes DANTISCUS to Gdańsk Town Council
Löbau (Lubawa), 1533-04-05
            received Gdańsk (Danzig)

Manuscript sources:
1fair copy in German, in secretary's hand, APG, 300, 53, 249, p. 25-36

Auxiliary sources:
1register in German, 20th-century, B. PAU-PAN, 8247 (TK 9), f. 257

Prints:
1UBC No. 885, p. 743 (excerpt)
2SIMSON No. 231, p. 16 (German register)

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Denn ersamenn, namhafftigen hernn burgermeister unnd rath[mannen] der koniglichen stadt Danczke, [unnsern] gunstigen freunden /

Unsernn fruntlichenn grues / mit erbittung, was wir liebs unnd guts Ewer Erbarkeit zcwgefallenn vormugenn, zcuvorann. Ersame, namhafftige hernn, gunstige freunde. /

Wir habenn negst Ewer Erbarkeit schreÿbenn, an uns denn dornstagk noch letare gethon, entfangen unnd doraus Ewer Erbarkeit sundere freuntlicheit unnd gutten willen vornomenn, / den wir zcwvorschuldenn geflissenn alleczeith wollenn gefundenn werdenn etc.

Wie es mit Hans Holstenn ergangenn, / seÿ wir durch Ewer Erbarkeit schrifftenn bericht, / unnd ist uns nicht wenigk beschwerlich, / das inn rechtfertigenn sachenn so kleÿnn unser schreÿbenn / unnd Ewer Erbarkeit fleiß ann koniglichem hoffe geacht wirth, / unnd wer uns vil beschwerlicher, / so wir nicht wustenn, / wie es do beÿ hoffe zcwgeth. Mussenn dis so inn eÿne gedult stellenn. / Was uns aber hierinne konigliche maiestet, unser allergnedigster her / unnd der her krokÿscher bischoff brifflich geantwurt, / hab wir ausgeczogen inn eingelegte copeÿ, Ewer Erbarkeit nicht wold bergenn, / das aus zcuermessenn, / wie etc.

Das aber Ewer Erbarkeit sold koniglicher maÿestet, unsrem allergnedigsten hernn, seinn angebenn / wie die, / welche helffenn die freÿ she schiffarth vorhinderenn / unnd das solchs konigliche maÿestet, auch die hernn der Chronn soltenn gelobenn, / ist uns gewest zuvornemenn wunderlich unnd aller vornunfft entkegenn, / dann nÿmandt, der rechter sÿnnenn braucht, / im selbst gerne die hand abslecht, derhalbenn wir auch mith denn erstenn an hoff wollen schreÿbenn / unnd wolden wol, das Ewer Erbarkeit mith grosserm unglipff nummer wurdenn angetragen. / Dem wer wol zcwthun. /

Die vonn Lubeck inn solcher czweÿtracht, / wie wir bericht / und do die gelider mehr, dann das hewpt regirenn / unnd was sie wollenn gebittenn, / werdenn ein mol anstossenn, / dan kaÿserlicher und romische koniglicher mayesteten werdenn irenn erblandenn nicht absthen. / Es seinn vorczeittenn grossere lande unnd stette durch solchenn mutwillenn unnd eÿgensÿnnigem vornhemen vorgangenn. / Gott gebe inn bessernn vorstandt. /

Hir hab wir nicht sunders vonn newenn geczeittenn, alleine wie uns vonn Insbrugk vonn guttenn freunden geschriben, / das kaÿserliche maiestet mith babstlicher heÿligkeit umb ein concilium seÿ uber einkomenn, / inn welchenn landen zcwhalden. / Do wider sein Franckreich / unnd Engelland, / die nicht gerne woltenn, / das es kaÿserlicher maÿestet mit gutter ordenung zcwmachenn noch weÿllen ginge, / der eyne, das her sich von wegen des vorgangen gefengknus, / der ander, / das her sich vonn wegenn des bannes noch vorlossung seins ehlichenn gemals / mochte rechenn. / Wir sein in ferlichenn czeittenn mit unser cristenheit. /

Wir seinn, / heut acht tage vorgangenn, / zcu Heilsbergk einkomen unnd denn sontagk letare subdiaconus, / inn unser lieben frawenn tagk der vorkundungk / diaconus, / dornoch, / denn sonobend mit menschlicher unwirdigheit / vonn unserm liebenn frunde, / dem hernn bischoffe vonn Ermeland, zcw prÿester geweÿeth wurdenn. / Unnd so wir uns vorgesaczt, / mit Gots hulff denn erstenn sontagk noch ostern unser erhste messe zcwthun, / bitte wir Ewer Erbarkeit, als unsere gunstige frunde unnd gelipte lanczleuthe, / wolden Gotthe zcw dinste und ehrenn / hir her zcw unser erhstenn messenn erscheinenn / unnd vorgutt nhemenn vonn mener wirtschafft, / was das hauß hot. / Unnd so jo Ewer Erbarkeit nicht mugenn alle komen, wolten unsern sundernn guttenn freundt, hernn Hansenn vonn Werden, Ewer Erbarkeit mittels burgermeÿster unnd borgwur, / oder welche sunst Ewer Erbarkeit wollenn, uff solche unsere freude schickenn. / Wolle wir noch unserm vormugenn vorschuldenn. /

Mit unserem liebenn frunde, dem hernn bischoffe von Ermeland, hab wir samptlich inn eÿnnem briffe koniglicher maÿestet, unserm allergnedigsten hernn, geschribenn, / so nu der muncze genügk geschlagenn, / das dorvonn mocht uffgehort werdenn / unnd auch was die she schiffart belangeth uns underreth, / ab nicht mittell mochtenn gefundenn werdenn, / das die freÿ blibe. / Und so wir mit gotlichem genedigen zcwloß / uff Stanislai zcw Marienburgk negstkonfftigk sollenn zcwsamenn komen, / ist unser fruntlich bitt, wolt helffenn dorzcw trachtenn, / das was nuczlichs hierinne gefundenn wurd, / donebenn auch, das die gutte stadt Thorenn, / die diesses unsers vatterlandes nicht das geringeste gelith ist, / mochte mit Ewer Erbarkeit inn gutter eÿnnikeÿth lebenn / unnd durch Ewer Erbarkeit widerumb, / so sie doch sichtigklich vorgeht, / zcw einem etlichenn zcwnhemen komen, / daruff wir bittenn, Ewer Erbarkeit woltenn derhalbenn was beschlislichs uff die tagefart genn Marienburgk mit lossenn bringen, / domit erkanth werde die liebe des negstenn, / die Gott die erste noch seiner geseczt. /

Es ist eine begebne witwe des heiligen regels sancti Francisci, / meÿns inn Gott vorstorbenenn swogers Jorgenn(!) Hannaw / swester, / die noch wÿlligem armuth, / das sie angenhomen, / irer erbschafft entseczt, / welche, / wie wir bericht, / sich understeth meÿner schwester kÿnder erbe, vonn irem vatter unnd großvater angestorbenn, zcwvorkauffenn unnd entfrembdenn. / So wir aber der kÿnder vormunde seÿnn, / czimeth sich nicht solchs noch zcwgehenn. / Hierumb wir Ewer Erbarkeit bittenn, / woltenn gedochte begebene nonne vorsich furdernn / unnd sie dohin weÿsen, / das sie alle unbewegliche gutter, / wie die seinn unvorkaufft, auch unvorsaczt losse biß zcw unser zcwkunfft, / das sie auch irer kranckenn mutter / baß thw warthenn, / dorzcw sie genugsame czinser hoth / unnd nicht alles irer geistligheit vorwanten zcw eÿgene. So dann disse unser bitt billich, / vorshen uns, Ewer Erbarkeit werdenn sich recht wissenn zcuhaldenn. /

Hiemith wunsche wir Ewer Erbarkeit, allenn unnd idrem inn sunderheit, vonn Gotte dem allemechtigenn / inn gelugkseligem zcwnhemenn lange gesuntheit / unnd alles, was sele unnd leÿbe gutt ist. /

Datum uff unserm slosse Lobaw, 5. Aprilis 1533. /

Joannes, bischoff zu Culmen manu propria