» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #1671

Ulrich EHINGER to Ioannes DANTISCUS
Valladolid, 1537-07-12
            received 1537-10-07

Manuscript sources:
1fair copy in German, AAWO, AB, D. 94, f. 84-85

Auxiliary sources:
1register in German, 20th-century, B. PAU-PAN, 8248 (TK 10), f. 502

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Meinem Gnedigen Hern, / her Joan Dandiscus bischoff zu Culmentz, meinem gnedigen herrn und gevatter

In Polen.

Gnediger Gunstiger Herr Gevatter.

Mein underthenig willig dienst und frundtlich grus seind Euer Gnaden allzeit von mir zuvor berait. /

Uff XXVIIII-ten Iunio Euer Gnaden schreiben geben in Preusen den 26(!) marczen empffangen und Euer Gnaden gesundthait ich und mein liebe hausfrow sonderlich gern vernomen. / Dergleichen mag Euer Gnaden von uns, Gott hab lob und bestets auff baiden thailen lange zeit, / auch wissen / und das ich Euer Gnaden auff all ir empffangen schreiben alzeit antwurt und beschaid geschriben hab / und unsern gutten frund und gunner, dem Wolff Haller zugesandt, / wie ich mit dissem auch thon, / khan mich nitt verwundern, sollich mein schreiben Euer Gnaden nit zukhomen ist, / mit sampt dem brieff von Isabel del Gada. / Vielleicht seind die nachmals Euer Gnaden vor dissem worden, / darinnen ich der mutter und dochter halb Euer Gnaden langen beschaid und anzaigung thon hab, / wie hernach auch beschiecht.

Zum ersten meldt Euer Gnaden, ob ich etwas unmuts zu der selben hab, / davor behuet mich Gott, / das selbig ist mir in mein gemuet und synn nie komen, / wol wölt ich gern hundert guldin geben, das ich an acht tag bei Euer Gnaden möcht sein, umb die allt khundtschafft zu erneweren und anzaigung thon, was sich seidher verloffen hat, seid wir von ainander geschaiden und nit gesechen haben. / Gedunckht mich sollich acht tag solten mich umb zechen jar junger machen, / das möcht dennocht der tag ains geschehen, / den ich entlich des willens bin, mit Gottes hilff den kunfftigen frueling mit meiner frowen und kinder hinaus ziechen, / acht wol ich werd den weg auff Jenoa zunemen, die weil ainer jecz und beÿ dissen sorgklichen loffen durch Franckreich nit wol raisen khan, / so muss sich ainer gleich im namen Gots uffs meer geben. / Gott geb behaltne rais etc.

Weitter wie vor stat mag Euer Gnaden mein vorgemelt schreiben auch von herrn Maximiliano Transzvillano auch des secretario Gracian, so gemelts Maximiliano vor ettlich jaren schreiber gewesen ist, / auch der Isabell Delgada und Albrecht Cons schreiber zukommen sein, / darin nach der leng vernommen haben, wie gemelter secretario Gracian sich mit der dochter donna Juanica hat wöllen verheuraten, / wie sÿ dan sollichs alls na[ch] der leng Euer Gnaden geschriben und anzaigt haben werden. / Also hatt sich seidher begeben, das sich gemelter Gracian uff 29 Iunio den tag, alls mir Euer Gnaden schreiben zukam, mit der dochter dona Juanica / disposiert hatt / und sy von stund an von der mutter genomen, / das ist wol inen baiden partheien vor zwen monat also concertiert gewes[en]. Ich wölt sonst gern Euer Gnaden zu dienst und gefallen die dochter zu mir und mit mir heinaus genommen haben, / wiewol ich genczlich acht, die mutter hette mir die kains wegs geben, wie sÿ sich dan vermalen, in diessem fall gegen mir hatt lassen mercken. / So man ir kain genante sum gelts geben hett, / die nit von ir gelassen, und das disses vielleicht das best ist, / nichts destmynder bitt ich Euer Gnaden die mutter in bevelch zu haben, / und ir was verordnen, dan sy lebt armigkhlich / und was Euer Gnaden in dem fall thut, / daran thut Euer Gnaden meins achtens ain Gots dienst. / Dieweil uns Gott durch sein gnad / des zeittlichen gutt / mitthailt, so hab mir dest mer ursach, den armen fröwlin helffen und desselben thailhafftig machen mit dem wir vor zeitten unser kurtzen weil gehapt hand, das thu ich meins thails auch besonder hier in disser statt Valladolidt etc.

Ewer Gnad begert ain 4 par gutter hendtschuch, 3 estucz fur schreibter u[nd] 3 estucz fur frowen und ettlich vismagen. / Ich hett Euer Gnaden die hendtschuch lengst gesandt, so ich gewisse bottschafft gehabt hett, / doch mit negster post sover ain bekantner pott oder ainer vom hoff nach Flander raiszt, / will ich Euer Gnaden ein dozet gutter hend[t]schuch, / auch die stucz und vismagas an tesorero herr Wolff Halle[r] senden. / Bittend wollend, das von mir disser zeit gutter maynu[ng] annemen, wan mir dan Gott hinausz hilfft, mit meinen plonder, so will ich Euer Gnaden mit ettlichen ventilesen aus den Indias auch versechen.

So hab ich gern vernomen, / das mein schwager Bartlome Schrenckhen, der sich mit dem Sebilla verheurat hat, / Euer Gnaden bekhant ist. / Ich hab wol dreÿ schweger darunder der Schrenckh auch ainer ist, / deren ich khain anderst dan durch schrifften khenn, bis mir Gott heinausz hilfft, / als dan wird ich sÿ und sÿ mich haimsuchen und khundtschafft mit inen machen.

Newer zeittong ist nichts sonders verhanden, dan der krieg mitt Franckhreich zu land und wasser ist in stetter ubung, die kayserliche majestät hat hie cortes beschlossen und gelt gemacht, / heucht uff 10 Iulio von hinnen nach Moncon als auch cortes zu halten / und gelt machen. Ir majestät hatt auch allen grossen herren von Spania beschriben, / auch ire lanizas, so sÿ schuldig seind, zugeben / berait haben, damit auch ander kriegsfolckh, / acht ihr majestät dem Turgken und Franzosen zu begegnen und mit Gottes hilff sich ir zuerweren / und wie andermal zu uberwinden. /

Das alles verleich Gott mit gnaden. / Der wöll Euer Gnaden und uns alle vor laid bewaren. Mein hausfraw lat Euer Gnaden als irem herren gevatter iren grus und gepurlich dienst sagen.

Datum Valladolidt, auff 12 Iulio 1537.

Euer Gnaden underthaniger gevatter und diener Ulricho Ehinger