» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #6287

Ioannes DANTISCUS to Georg KLINGENBECK
Augsburg, 1530-08-29


Manuscript sources:
1copy in German, 16th-century, GStA PK, I. HA Rep. 88 Ansbachische Residentur in Wien, Tit. I A, Nr. 3, f. 20-21r

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

GStA PK, I. HA Rep. 88 Ansbachische Residentur in Wien, Tit. I A, Nr. 3, f. 21r

An Georgen Klingenbecken, hauptman zur Mimmel etc.

GStA PK, I. HA Rep. 88 Ansbachische Residentur in Wien, Tit. I A, Nr. 3, f. 20r

Edler unnd vester, besonnder gunstiger freund. / Mein freundtlich dienst unnd alles gut bevoran. /

Ich hab negst zwen brief von euch empfanngen, den jungsten mit schrifftenn an kay(serlich)e ma(yeste)t, / unnd nach innhalt derselben wol verstanden. / Ist mir hertzlich leid gewest, / das ir zu solchem argkwan kumen, / unnd das ich euch hie bei vil dingen nicht mocht haben. / Ich halts darfur, / das ir nun von anndern bericht, / wie die belehenung des von Kronenberg / gescheen / uber alle zusage mir gethan. / Bin derhalbenn gerufft zu ko(niglicher) ma(yeste)t von Hungern unnd Beheim, / unnd unndter anndernn vil mit irer ma(yeste)t disen tag geredt, / angetzaigt, / das ubel vergessenn hab der von Kronenberg, / das er nit auch, / so er Ithalien, Deutschland unnd Preussen benennt, / das konigreich Beheim zulehen gebeten, / so im jar 1397 Wenceslaus, inn Beheim unnd romischer konig, / alle ordensbruder / aus Behemen vertriben unnd alle guter eingenomen, / wer unnser disputacion derhalben lanng zuertzelen etc. Hab darnach Euer gedacht, / ir may(este)t gebeten / mich wolt lassenn wissen, / warumb ir so verdechtlich irer may(este)t seyt angeben, / so ir doch hie nicht annders habt zuthun gehabt, / dann Euers herrn sachen zuverantworten / gegen seiner furstlichen gnaden misgonnern. / Hat mir ir may(este)t geantwort, / das sie nichts wider euch GStA PK, I. HA Rep. 88 Ansbachische Residentur in Wien, Tit. I A, Nr. 3, f. 20v habe, / auch kein argkwan auf euch gewonnen etc. sonnder wol darpey gewest, / das solchs kay(serliche)r m(ayeste)t wider euch solt sein angetragen, / mit der ich derhalben mocht reden. / Unnd so ich sunst mit kay(serliche)r ma(yeste)t zuhanndeln gehabt, / bin ich gleich heut umb vesperzeit von ko(nigliche)r ma(yeste)t zu kay(serliche)r m(ayeste)t ganngen, / unnd da ich anndere sachen angebracht, / hab ich der Euern nit mogen vergessen unnd gesagt, / wie ir mir geschrieben, / daneben ainen brief an ir kay(selrich)e ma(yeste)t gestelt, / mir zugesanndt. / Hab den nit wollen antworten, / es wer dann, das ich weste, ob ir was wider ir kay(serlich)e may(este)t gehanndelt oder gethan, / gebeten mit vleis, / ir may(este)t wollt mich das lassenn wissenn, / unnd wer es muglich euch glait zugeben, / damit ir zu veranntworttung kumen mocht. / Hat mir ir may(este)t gesagt, / sie wisse nit ob Irs seyt, / sonnder man hab irer may(este)t angetzaigt, / wie ainer von marggraf Albrechtenn hie wer, / ain boser mensch, welcher vil boser stuck gethan, / unnd dorauf ir ma(yeste)t bevolhen ain solchen antzuhalten. / Hierauf hab ich geantwort, / ir ma(yeste)t solt soleichtlich nit glaube in, / die solchs irer ma(yeste)t hettenn angetragen / weren das widerthail / unnd derhalben gethan, / das hie niemands sein soldt, / der wider sie reden oder protestirn solt / etc. Sagt auch ir GStA PK, I. HA Rep. 88 Ansbachische Residentur in Wien, Tit. I A, Nr. 3, f. 21r ma(yeste)t, wie inn meins herrn des konigs gerechtickait mit der belehenung dem von Kronenberg gescheen gegriffen wer, / des weitleufftig ir may(este)t erinnert, / das ich inn dieser eyl nit mag erholen / etc. / Hierauf sagt mir ir ma(yeste)t, / ich soldt ir Euern unnd ander hendel stellen inn schrifftenn inn ain memorial, / unnd morgen irer ma(yeste)t zuhanden schicken. / Woldt die reth darubersetzen unnd alles thun, was im muglich. / So wil ich Euer sachen, / sovil ich werd mugen, im besten gedencken, / unnd was sich weitter wirdt zutragen euch mit dem ersten lassenn wissen. / Das hab ich euch zu gutem nit wollenn verhaltenn, / unnd wiewol ich dismal sunst vil zuschreibenn, / hab ich dannocht diesen brief wie ich gemocht / aus lauffender feder lassen gehen. / Wolts fur gut aufnemen / unnd euch nit zuhefftig bekomern. / Got wurdts noch alles zum bestenn fuegen, / dem ich euch thu bevelhen. /

Datum eylends Augspurg, 29 Augusti 1530.

Iohanes electus Culmen(sis) episcopus serenissimi Polonie regis orator manu p(ro)pria.