Letter #4045
Ioannes DANTISCUS to [Georg von Hohenzollern der Fromme?]Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1545-08-01
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Durchlauchter, hochgebornerr furst, / hochgunstigerr, liberr her und freundt. Unsere freuntliche und fleiswillige dienste / mit aller seligheit wunschung zuvorann etc. /
Weil disser jungling eins erbarn geslechts, Caspar Fribnerr, / der uns etlich jar lang in unser kamer getreulich gedient, / sich weiter zu vorsuchen von uns mit unsermm guttenn willenn des wegs durch die Slosie in Deuczlandt sich thut begebenn, / ist uns zu gedechtnis gefallen Ewer furstlichen Durchlaucht freuntlich schreiben mit eigner hant underzceichnet zur Lignicz den tag der geburt unser liben frawenn im negst vorgangenen jore gegeben, / durch einenn etlichen Melchior, der sich Adler genent, Ewer furstlichen Durchlaucht underthan, geworden, / vor den dazumhal Ewre furstliche Durchlaucht von uns begert, / im in seinenn sachenn, / die er zu Danczk wunderlicher und bey uns ungewonter weis hoth, / furderlich zu sein, / alse nemlich das er einer frawen ane mitwissen ires elichenn mannes sibenczehen hundert preussche mark / sold gelihen habenn / und solch gelt zu siben malen und geczeiten nacheinander ir habe zugeczelt, / do kein mensch beygewesen, / und uber solche summa gelts / von der gemeltnn frawenn kein schrifftlich oder muntlich bekentnis heth, die selbte frau ouch im nicht zustendig ist, / anczeigt aber, / das sie gedochter Melcherr, / weil er gen seine hernn, / die Lewsschen zu Danczk, / mit seiner rechenschafft nicht heth besthen mugen, / mit hochem fleis gebeten sold haben, / solche sibenczehen hundert marc, / gleich wie sie die von im entfangen, / uff sich nemenn, / und vor seinenn hernn solche schult solde bekennen, / mit grosser zusagung, / das er sie schadloss wolt halten, / und im korczen trefflilichen begeben. / Do sie aber das nicht hot wolt anghen, / hot er neben seinen hernn iren man Cornelium von Stadenn in die kirch zu sich gefurdert, / der dis handels gancz unwissend gewest, / und im solche schult vorgehalten / sagend, sein weib wurd im mit solchem gelde grossen nucz schaffen, / woruff er geantwurt, / wer dem also / und sein weib sich zu solchem gelde bekennen wurd, / wold er solche schult zcalenn, / daruff ouch sein hant gegeben, / do solchs sein weib nicht zugestanden, / het er ouch von der schult nichts wollenn wissenn. / Noch dem hot Melcher einenn seiner hernn und ander zcwe inn ein keller gefurt, / die holczene fenster ...nn ...n lochernn gebirt / und weit do von vor dem gewant ladenn, / do die drie noch in, / noch die fraw haben mugen sehen, ouch nicht wol horenn, und mit ir geredt, / des zceugen die drey / nicht eigentlich, was geredt ist wurden, allein das sie ja sold gesagt habenn, / mit solchen ungewonlichenn geczeugen, / alse wan vor der thoren was gehort wurd, / ( wie die gescheczt werden, ist Ewer furstlichen Durchlaucht nicht unkundig ) hot Melcher zu Danczk im rechte, / mit beystand seiner hern freuntschafft die beide man und weib vorgenomenn / und das urteil vor sich behalten, welchs geappellirt, / an die konigliche rethe dis lands ist komenn / und vor den noch unerkant hengt. / Selczamer sache ist uns hie nicht vorkomenn, / derwegen wir uns nicht habenn mugen enthaldenn, / derselbtenn gelegenheit ins korcze Ewer furstlichen Durchlaucht anzuzceigen. / Wir wolten uff derselbten vorschreibenn gemeltem Melchiornn gernn beysthenn, / so weit wir unsernn gewissen zu bewarenn wustenn, / die fraw sweret und sich hefftig vorfluchet, / das sie nichts dergleichen entfangen, / und Melchor nichts wyniger, / das er ir solch gelt geben hoth. / Was daruber das recht gebenn wil, / so sie sich undereinander nicht vortragen, / darzu sie geweist, / wirt die zceit bringen. / Freuntlich von Ewer furstlichen Durchlaucht bittend, das lange schreibenn uns zu gut zuhaltenn, / und so disser Casper Fribner, / der unser kammerjung gewest, / hiemit an Ewer furstliche Durchlaucht gelanget, / und dienst wurd bitten, das in die aus alter gunst und freuntschafft, / die Ewer furstliche Durchlaucht von langen jaren zu uns getragen, / gnediglich wold uff nemenn / und sich vonn unsernn wegen befolenn habenn. / Der wirt Ewer furstlichen Durchlaucht, / so die das wirt furdrenn, / wie unser lebenn und wandel ist, / ouch wie es hie bey uns ein gestalt habe, / gutten gewissen bericht thun. / Hiemit wir uns in die ...elte gunst und freuntlicheit Ewer furstlichen Durchlaucht, die gotliche gnade zu langenn zceiten in langweriger gesuntheit und gluklichen wolghen wolde enthaldenn, / uffs fleissigest thun befelenn.
Datum Heilsberg, den ersten tag Augusti MD XLV.